Seit Karl des Großen war es ein Menschheitstraum, eine Wasserverbingung zwischen dem Main und der Donau herzustellen. Karl der Große scheiterte im Jahre 800 an dem Projekt. Das größte Hindernis seinerzeit war die Überwindung der europäischen Wasserscheide. Ein geografisches Problem, dass auch die Nachfolger von Karl dem Großen vor technische Schwierigkeiten stellte.
Der Ludwig-Main-Donau-Kanal schaffte dieses ehrgeizige Projekt. Dessen Nachfolgeprojekt, der Main-Donau-Kanal bildet das letzte Verbindungsstück eines rund 3500 Kilometer langen Schifffahrtsweges quer durch Europa von der Nordsee bis zum Schwarzen Meer.
Seit den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts gab es die Vorstellungen, eine solche Wasserstraße zu errichten. Verschiedene Planungsvarianten wurden ausgearbeitet. Um das letzte Teilstück zwischen dem Main und der Donau zu verbinden entschied man sich für eine Trassenführung durch das Altmühltal.
Seine Hauptbedeutung liegt bei den zahlreichen Häfen und Verladestationen an diesem Wasserweg und den Verbindungen zu einem weitverzweigten europäischen Wassernetz. Ganz gleich ob vom Ruhrgebiet überDuisburg, vom Oberrhein aus Basel, Mannheim und Ludwigshafen oder vom Industrieraum Stuttgart vom Neckar her kommend. Der Main-Donau-Kanal bildet die einzige Verbindung zu den mittel- und osteuropäischen Ländern bis zum Schwarzen Meer. Dabei gehören heute die Verbindungen von Duisburg, Mannheim oder Basel nach Regensburg, Wien, Linz oder Budapest zu den interessantesten.
Diese Projekt war lange sehr stark umstritten. Natur- und Umweltschützer sprachen sich vehement gegen dieses gewaltige Projekt aus. Im Jahr 1977 wurde in Essing mit den Bauarbeiten des MD Kanals begonnen und im Jahr 1981 im Bereich von Essing fertig gestellt. Der Kanal hat die größten Veränderungen für den Ort mit sich gebracht. Wie immer bei solchen Baumaßnahmen gibt es Vor-wie Nachteile. Die größten Vorteile liegen darin, dass ein Landschaftsplan entwickelt wurde, der die beiden Talseiten von der landschaftlichen Nutzung sehr stark unterscheidet. Auf der linken Talseite (Flussabwärts) befinden sich die Ortsbebauung und Erschließung der Verkehrswege. Die rechte Seite ist die sogenannte "Inaktivzone". Diese Bereiche sind lediglich für die landwirtschaftliche Nutzung und für Naturschutzflächen vorgesehen. Ein sehr großer Vorteil für die Gemeinde liegt in der Hochwasserfreilegung des Ortes. Ohne den Kanal hätte der bereits mehrfach wie früher mit Hochwasserproblemen zu kämpfen gehabt. Als weiteres hat sich der Tourismus nach dem Kanalbau sehr positiv entwickelt. Die Radwege entlang des Kanals sowie Schifffahrtlinien die sich entwickelt haben führten zu einem großen Freizeitangebot in der gesamten Region.
Nachteilig wirkte sich der Kanalbau für die Gemeinde dahingehend aus, dass die Baulandflächen in der Gemeinde eingeschränkt wurden. Alles in allem überwiegen aber die Vorteile, die der Kanalbau mit sich gebracht hat.